2017 - DFW-Dachverband_Freier_Weltanschauungsgemeinschaften

Dachverband Freier
Weltanschauungsgemeinschaften
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2017

Archiv
Nachruf für Dr. Dr. Jan Bretschneider
Am 21. Dezember 2017 ist unser langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Freien Akademie, unser Mitstreiter und Freund Dr. Dr. Jan Bretschneider verstorben. Wir verlieren einen sehr ausgleichenden Kollegen mit ausgezeichneten und weitreichenden Fachkenntnissen. Durch seine Vorschläge und Ideen und durch seine Vorträge auf unseren wissenschaftlichen Tagungen hat er unsere freiakademische Arbeit bereichert.

Unser Mitgefühl gilt seiner Lebensgefährtin und seiner Familie.
Jan Bretschneider, Jahrgang 1938, studierte von 1956 bis 1961 Biologie und Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er arbeitete zunächst als Dozent für Biologie und als Lehrer.
Seit 1970 war er wissenschaftlicher Assistent und Lektor an der Universität Jena, ab 1978 Mitarbeiter am interdisziplinären Forschungsprojekt „Einheit in der naturwissenschaftlichen Erkenntnis“, von 1993 bis 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe für Didaktik der Biologie. Er lehrte und forschte vor allem zu Fragen der Biologiedidaktik und des Verhältnisses von Naturwissenschaften (insbesondere Biowissenschaften) und Philosophie. 1974 promovierte er zum Dr. rer. nat. und 1992 zum Dr. phil..
Er hat mehrere Bücher und über 200 Publikationen vorgelegt.  
Als selbstbewusster  anregender Denker und kreativer Pädagoge bleibt uns Jan Bretschneider in lebendiger Erinnerung.  Wir werden ihn vermissen und sein Andenken in Ehren halten.
Dr. Volker Mueller
Präsident der Freien Akademie

EUT 2017: Glaube ohne Grenzen?
Europäischer Unitariertag in Ulm/Neu-Ulm, 2.-5. Juni 2017
Die Gemeinde Donautal der Unitarier - Religionsgemeinschaft freien Glaubens (URFG) und die European Unitarian Universalists (EUU) laden alle Unitarier, Universalisten, Freireligiöse und Humanisten sowie Interessierte aus ganz Europa und darüber hinaus zum EUT, dem ersten Europäischen Unitariertag ein.
Wir wünschen allen Teilnehmenden ein anregendes, erfüllendes und freudiges Treffen. Wir hoffen außerdem, dass dieses Treffen wegweisend sein wird für weitere Veranstaltungen in der Zukunft. Für uns Unitarier hat Ulm eine gewisse Bedeutung. Hier wurde 1879 Albert Einstein geboren, von dem u.a. der Satz stammt: Wenn wir es nach den Wirren unserer Zeit schaffen sollten, den Geist der amerikanischen Verfassung zu erneuern, dann wird es in erheblichem Maße das Verdienst der mutigen Anstrengungen der Unitarier ... sein.“ Die amerikanische Verfassung hat ja bekanntermaßen unitarische Wurzeln. URFG und EUU werden ihre jeweiligen Mitgliederversammlungen am EUT abhalten. Wir laden befreundete Gruppen aus Europa dazu ein, sich aktiv am EUT zu beteiligen. Arbeitsgruppen und andere Aktivitäten sind herzlich willkommen.
„Glaube ohne Grenzen?“ – Das Tehma des EUT könnte aktueller nicht sein. Hier nun einige Beispiele: Flüchtlingskrise, wachsender Populismus, Brexit usw. Es scheint so, dass immer neue Grenzen gezogen werden. Nach unserem Verständnis sollte Religion helfen, Grenzen zu überwinden. Was können wir konkret tun, um Menschen, Kulturen und Gemeinschaften zu verbinden?
Neben diesem äußeren Aspekt hat unser Thema aber auch mit uns zu tun: mit Unitariern, Universalisten, Freireligiösen und Humanisten. Wir nehmen für uns in Anspruch, frei in Religion oder im Glauben zu sein. Bedeutet dies, dass man bei uns alles glauben kann? Ist unsere Religion beliebig oder gibt es doch Grenzen? Und wenn ja, wie ziehen wir diese?
Diesen und vielen anderen Aspekten des Themas wollen wir mit zwei Hauptvorträgen, Feierstunden, diversen Arbeits- und Aktionsgruppen, viel Musik und Spaß in der Gemeinschaft nachgehen. Hier einige Vortragsthemen aus dem Programm des EUT:
„Flexible Gläubige und die Suche nach einem neuen Wir“ (Prof. Manuela Kalsky) –  „Die Grenzen der Menschenwürde: Ist Demokratie mit der menschlichen Natur unvereinbar?“ (Rev. Dr. William F. Schulz), des weiteren Arbeitsgruppen, Ausflüge und Stadtführungen. Darüber hinaus gibt es ein Kinder- und Jugendprogramm.
Anmeldung und Info über www.eut-2017.org. Frühbucher bis 15.4.2017, letzter Anmeldetermin 15.5.2017.
Das EUT-Organisationskommittee

Ankündigung der wissenschaftlichen Tagung der FA vom 25 bis 28. Mai 2017
"Macht der Bilder, Macht der Sprache"
Die Freie Akademie wird ihre Tagung im Jahr 2017 wieder  in der Frankenakademie Schloss Schney, bei Lichtenfels durchführen. Während der Tagung wird im Rahmen von Vorträgen, Kurzreferaten und Diskussionsbeiträgen das Thema „Macht der Bilder, Macht der Sprache“ behandelt.
Wir  leben in einer Welt voller Bilder, alleine, wenn wir an die vielen  Bilder denken, die durch die Werbung auf uns einströmen, oder die viele  Zeit, die Menschen vor ihrem Computer oder ihrem Smartphon verbringen.  Aber wir leben auch in einer Welt mentaler Bilder: von Vor-Stellungen,  Simulationen, Erinnerungen. Angst und Freude sind von schlechten und  schönen Bildern begleitet.

Die  Rolle und die Bedeutung mentaler Bilder werden in den Wissenschaften  unterschiedlich gesehen. Eine weitgehende These ist die  „embodied-simulation-Hypothese“ in den Kognitionswissenschaften: Nach  ihr beruht Sprechen und Denken grundlegend auf inneren, mentalen  Bildern, die in der Regel unbewusst ablaufen. Reden bedeutet demnach,  ein Bild vor dem „inneren Auge“ abzurufen und in Sprache zu kleiden. Zuhören  und lesen heißt: durch die gehörte Sprache oder gesehenen Worte werden  innere Vorstellungen aktiviert, auf die dann reagiert wird.
Nach dieser These hängt die Macht der Sprache  von ihrer Fähigkeit ab, kräftige innere Bilder im Adressaten  hervorzurufen. Diese These kann durch phänomenologische Ansätze in der  Philosophie fundiert und durch viele Befunde aus unterschiedlichen  Feldern gestützt werden.
Auf der  Tagung soll die Bildsprache des 20. und 21. Jahrhunderts in Werbung und  politischem Spin, die Sprache des Rechtspopulismus und grundlegende  Bilder im Reden über Soziales und die Wirtschaft thematisiert werden.  Welche Rolle spielen mentale Bilder für Wahrnehmen und Erkennen, für den  Zusammenhalt der Gesellschaft, für gesellschaftliche Prozesse?
Auf  unserer Tagung werden Expertinnen und Experten aus den  Kognitionswissenschaften, den Bildwissenschaften, der Philosophie und  der Ökonomie zusammenwirken. Erwartet werden darf eine Synthese aus  unserem fruchtbaren interdisziplinären Ansatz von Wissen, Information  und Urteil. Das erscheint uns allerdings kaum anders möglich als durch  einen fachlichen Diskurs, um Daseins-, Kognitions- und  Kommunikationsfragen des Menschen zu verstehen und zu klären.
In Arbeitsgruppen besteht die Möglichkeit, sich speziellen Fragen des Themas zu widmen.
Seien  Sie herzlich willkommen vom 25. bis 28. Mai 2017 auf Schloss Schney.  Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an unserer sicherlich spannenden  Tagung. www.freie-akademie-online.de

Dr. Volker Mueller (Präsident der Freien Akademie)
Prof. Dr. Walter O. Ötsch (Wissenschaftlicher Tagungsleiter 2017)

Freie Akademie e.V., 14612 Falkensee, Holbeinstr. 61.
E-Mail: praesident@freie-akademie-online.de

Toleranzfest am 20. April 2017 in Nauen
Das traditionelle Toleranzfest in der Stadt Nauen soll wieder am 20. April 2017 als Familienfest und als politische Kundgebung stattfinden. Etwa 30 Vereine, Organisationen, Kirche, Gewerkschaft, Parteien, Einrichtungen und Schulen werden sich wieder beteiligen. Das Motto wird sein: Für ein friedliches und buntes Nauen. Als Schirmherr wird der Bürgermeister Herr Detlef Fleischmann fungieren.
Anliegen ist es, für eine lebendige, fröhliche und tolerante Stadt Nauen, für Demokratie und Vielfalt und für ein friedliches und freies Miteinander aller in Nauen lebenden Menschen zu demonstrieren. Dabei geht es auch um eine angemessene Erinnerung an die Bombennacht am 20.4.1945 in Nauen und um Positionen  gegen die sog. Mahnwache der NPD-nahen und sog. Freien Kräfte an diesem Tag in Nauen.
Mit Lebensfreude und kultureller Vielfalt stellen wir uns gegen Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Nauen ist eine Stadt mit Herz. Wir wenden uns gegen Hass und Gewalt und begrüßen auch Menschen, die zu uns geflüchtet sind.
Es wird vielfältige Angebote für Kinder und Familien  geben. Darunter sind verschiedene kulturelle Aktivitäten und ein  interkulturelles Suppenfest. Es gibt viele Möglichkeiten, sich  miteinander zu unterhalten und zu feiern. Abends gibt es Musik für jung  und alt. Wir freuen uns auf eine lebendige, fröhliche, nachdenkenswerte  und friedliche Veranstaltung am 20. April! Für ein tolerantes und freies  Miteinander!
Zum  Ablauf: 14.00 bis 18.30 Uhr: am Anfang politische Kundgebung (auf der  Bühne – es werden politische Statements erbeten), Familienfest mit  Ständen, Kinderangeboten sowie Bühnenprogramm und interkulturellem  Suppenfest. 19.00 bis 21.00 Uhr: politisches Bühnenprogramm mit Musik.
Wer Interesse am Toleranzfest hat, kann sich gern bei uns melden:

über Humanistischer Freidenkerbund, Karl-Thon-Str. 42, 14641 Nauen. Tel.: 03321-450746.
E-Mail: freidenker-havelland@web.de.

Wir würden uns freuen, wenn wieder die Nauenerinnen und Nauener und anderen Interessierten am 20. April aktiv mit dabei sind.

Dr. Volker Mueller

Freireligiöse Gemeinde besucht Käthe Kollwitz in der Ausstellung „Ludwigshafener Passion“
Am  Mittwoch, den 29. März lädt die Gemeinde ein, um 17 Uhr diese  Ausstellung mit Skulpturen und Lithografien von Ernst Barlach, Käthe  Kollwitz und Holzschnitten von Rudolf Scharpf in der Friedenskirche,  Leuschnerstraße 56, zu besuchen. Besonderes Augenmerk der Freireligiösen  gilt dabei den Arbeiten von Käthe Kollwitz.
Käthe  Kollwitz‘ Großvater Julius Rupp war der Gründer der Freien Gemeinde in  Königsberg. Als Kind besuchte die Künstlerin den Religionsunterricht, der von ihrem Vater in der Gemeinde geleitet wurde. Deren Anschauungen prägten Käthe Kollwitz, wie aus ihren Erinnerungen und Tagebuchaufzeichnungen deutlich wird, zutiefst. Mit ihrer Kunst verarbeitete sie nicht zuletzt das erlebte Leiden Berliner Arbeiterfamilien und auch ihr eigenes, den Tod ihres 1914 gefallenen Sohnes.
Landessprecherin Renate Bauer wird einige Erläuterungen zu dieser große Künstlerin und ihrer Lebenshaltung abgeben.
Eingeladen sind alle Mitglieder und Interessierte.
www.freireligioese.de
Renate Bauer (Landessprecherin der Freireligiösen Landesgemeinde Pfalz)
Jai Insaan! Nachruf für Frau Mythri
Die bekannte Atheistin, Sozialreformerin, Frauenrechtlerin, Gandhi-Anhängerin und Leiterin des Atheist Centre in Vijayawada/ Indien, Frau J. Mythri  ist am 11. Februar 2017 verstorben. Mit ihr verliert die humanistische und säkulare Bewegung eine herausragende Vertreterin, die als Tochter der Gründer des weltweit ersten Atheistischen Zentrums, Gora und Saraswathi Gora, das Atheist Centre seit 2006 geführt und inspiriert hat.

Sie stand für Gleichheit, Humanismus und Zivilcourage, für Menschenrechte, gegen das Kastensystem und Diskriminierungen jeder Art. Sie hat mit ihren Vorträgen und Texten zur Verbreitung des liberalen Säkularismus beigetragen und hat mit ihrem großen Herzen die Lebensprobleme der Menschen aufgenommen und sich sozial engagiert. Gerade auch ihre Unterstützung hat den Humanistischen Deutsch-Indischen Jugendaustausch mit dem Humanistischen Freidenkerbund in Brandenburg in den letzten 20 Jahren wesentlich mit befördert.
Frau Mythri hat durch ihren Einsatz für die globale humanistische Bewegung, z.B. auf nationalen und internationalen Tagungen und den Weltatheismuskongressen, ihre freiheitlichen und rationalistischen Positionen liberal vertreten und verbreitet. Frau Mythri setzte sich stets für ein tolerantes und multikulturelles Miteinander in Frieden und Demokratie ein.
Frau Mythri wurde am 1. Dezember 1932 in Vijayanagaram in Andhra Pradesh/ Indien geboren. Als dritte Tochter von Gora und Saraswathi Gora hat sie frühzeitig den Kampf der Indischen Befreiungsbewegung Mahatma Gandhis aktiv miterlebt und sich gegen das Kastensystem, gegen Aberglauben, religiös motivierte Gewalt und Hexenverfolgungen und für die kulturelle und soziale Befreiung und Selbstbestimmung der Menschen, insbesondere der Frauen und Kinder eingesetzt. Ihr war es wichtig, sich für eine wissenschaftliche Welterklärung einzusetzen und den Geist der Menschenwürde in die Gesellschaft zu bringen.
Frau Mythri erhielt ihre Schulbildung in Machilipatnam. Später zog sie mit ihren Eltern und  Geschwistern nach Mudunur village im Krishna District. 1940 wurde dann dort das Atheist Centre gegründet, der sie mit ihren Geschwistern Manorama, Lavanam, Vidya, Vijayam, Samaram, Niyanta und Nau ihr Leben widmete.
Als Aktivisten der Quit India Movement wurden Mythris Eltern von den Briten zeitweilig  inhaftiert. Mythri kümmerte sich in dieser Zeit auch um ihre Geschwister. Mahatma Gandhi trat Anfang der 40er Jahre in einen intensiven Austausch mit Gora und seiner Familie und lernte die atheistische Arbeit kennen. Auch Mythri lebte für einige Zeit auf Gandhis Einladung in seinem Sevagram ashram.
Nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 siedelte das Atheist Centre nach Vijayawada. Mythri gab das Wochenmagazin “Sangham“ (Society) in Telugu mit heraus. Sie unterwies Frauen in der Handhabung der Drucktechnik. Sie begann, auch in der Erwachsenenbildung für sozial Benachteiligte und in der Bildung und Erziehung der Kinder aktiv zu werden. Sie organisierte interreligiöse und kastenübergreifende Eheschließungen.
1961 startete das Sozialwerk des Atheist Centre „Vasavaya Vidyalaya“ mit einer säkularen Schule. Für 16 Jahre gestaltete Frau Mythri die Schule gemeinsam mit Frau Hemalata Lavanam, Herrn Niyanta und Frau Sumathi. Kinder und Jugendliche aus vielen Dörfern und Kleinstädten besuchten diese Schule. Im Vordergrund standen moderne wissenschaftliche Inhalte, Sprachen und allgemeine politische und soziale Bildung.
Hunderte von Frauen wurden im Atheist Centre unterrichtet. Sie erlernten Berufe, um wirtschaftlich selbstständig leben zu können. Frau Mythri war in den vielfältigen Aktivitäten der säkularen sozialen und Bildungsarbeit führend beteiligt. Sie erwarb ihren Master in Psychologie an der Benares Hindu University, Varanasi. In den Sozialwerken des Atheist Centre, Arthik Samata Mandal, Vasavya Mahila Mandali und Samskar, war sie bei integrativen sozialreformerischen Entwicklungen, Frauenförderungen und sozioökonomischen Reformen erfolgreich tätig.
Frau Mythri hat weiter journalistisch gearbeitet, vor allem bei der Herausgabe atheistischer Journals. Sie war Editor von “Nasthik Margam” (Atheistischer Weg) in Telugu. Auch an  Zeitschriften in Englisch („Atheist“) und in Hindi („Insaan“) war sie beteiligt.
In 1986 erhielt Frau Mythri als Vertreterin des Atheist Centre in Oslo den “International Humanist Award” von der International Humanist and Ethical Union (IHEU) für die säkulare Sozialarbeit. Frau Mythri unternahm Vortragsreisen in Europa und Nordamerika. Sie vertrat, wie ihr Bruder Lavanam, den Atheismus als einen positiven Lebensweg.
Mythri war die Säule aller Aktivitäten des Atheist Centre in den letzten 70 Jahren. Nach dem Tode von Gora (1975) und von Saraswathi Gora (2006) war sie die Hauptperson des humanistischen Zentrums in Andhra Pradesh mit ihren wissenschaftlichen, politischen, sozialen und Bildungsbestrebungen. Bei ihr liefen viele Fäden zusammen, die sie mit großem Herz und auf hohem intellektuellem Niveau als Netzwerk exzellent gestaltete. Sie erhielt unter anderem für ihr säkulares humanitäres Engagement den Potti Sriramulu Telugu University Award und den Kasinadhini Nageswara Rao Award.
Frau Mythri war eine Freundin, eine Leitfigur und eine Philosophin für viele Menschen. Sie hat unzählige Beiträge geschrieben und Vorträge gehalten, die bis heute inspirieren. Wir in Deutschland, die wir sie erleben konnten, wissen, was wir verloren haben. Wir trauern um eine Freundin, Schwester und Großmutter.
Ihr Leben ist eine Botschaft, vor allem für Menschenrechte, Freiheit und die Gleichstellung der Frau. Ihre Ideale werden in Indien und in der humanistischen Weltbewegung weiterleben.
Jai Insaan (Sieg der Menschen)!

Dr. Volker Mueller

Selbstbestimmt am Lebensende und im Krankheitsfall
HVD Bayern veröffentlicht Vorsorgemappe zur Patientenverfügung
Der HVD  Bayern erweitert sein Service- und Beratungsangebot: Zusammen mit der  Deutschen Gesellschaft für Humanes  Sterben (DGHS) e. V. bietet der  Verband ab Februar 2017 eine  Vorsorgemappe zur Patientenverfügung an.  Kombiniert mit einem  entsprechenden Beratungsangebot steht der HVD  Bayern seinen Mitgliedern so auch in schweren Stunden zur Seite.
Die  neue Vorsorgemappe enthält unter anderem alle nötigen Formulare für  eine Patientenverfügung. Sie erlauben es, individuelle Hinweise und   Behandlungswünsche aufzuzeichnen. Wer zum Beispiel in bestimmten   Situationen auf lebenserhaltende Maßnahmen oder spezielle diagnostische  Verfahren verzichten möchte, kann dies in einer Patientenverfügung  festhalten. Ebenfalls in der Mappe enthalten sind Formulare zu Pflege-  und Vorsorgevollmachten, immer ergänzt um erläuternde Begleittexte und   Hinweisblätter. „Wir können  unseren Mitgliedern damit ein gutes und maßgeschneidertes Angebot zur  Vorsorge machen“, sagt Michael Bauer, Vorstand des HVD Bayern und  gleichzeitig Landesbeauftragter für  Patientenverfügungen. „Außerdem  freue ich mich, dass durch die neue  Kooperation mit der DGHS sozusagen  wieder zusammenkommt, was einmal eng miteinander verbunden war.“ Denn  konzipiert wurde die Vorsorgemappe in Kooperation mit der Deutschen  Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS),  einer gemeinnützigen  Organisation, die 1980 aus dem Umfeld des heutigen  HVD Bayern heraus  gegründet wurde.
Zusätzlich  zur rund 120 Seiten starken Vorsorgemappe bietet der HVD Bayern  passende  Serviceleistungen rund um die Patientenverfügung an, so etwa   individuelle Beratungsgespräche oder die Beratung am Telefon oder via   E-Mail. Auf Wunsch kann der HVD Bayern Patientenverfügungen und  Vollmachten beglaubigen und in der Zentrale für Patientenschutz der  Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben in Berlin hinterlegen. Für  seine Mitglieder wird der HVD Bayern zudem gerne als Patientenanwalt  tätig. Die Vorsorgemappe ist  exklusiv für Mitglieder in der Landesgeschäftsstelle des HVD Bayern,  Kinkelstr. 12 in 90482 Nürnberg erhältlich. Informationen zu Mappe und  Patientenverfügung erhalten Sie außerdem telefonisch unter 0911/43 104-0  oder via E-Mail an pv@hvd-bayern.de.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Michael Bauer, Vorstand des HVD Bayern und Landesbeauftragter für Patientenverfügungen, 0911/43 104-0, bauer@hvd-bayern.de

Über den HVD Bayern
Der  Humanistische Verband Deutschlands - Bayern ist eine überparteiliche  Weltanschauungsgemeinschaft, die bereits 1848 gegründet wurde. Er ist  als Interessenvertretung nicht-religiöser Menschen anerkannt und zählt  in Bayern mehr als 2000 Mitglieder. Der HVD steht für eine Ethik des  weltlichen Humanismus. Er ist Mitglied in der Internationalen  Humanistischen und Ethischen Union (IHEU), die beratende Stimme in den  Gremien der UNO, UNESCO und des Europarates hat. Der  HVD begleitet Menschen durchs Leben mit Namensfeiern,  weltlich-humanistischen Hochzeitssprechern, Jugendfeiern,  medizinethischer Beratung und der Vermittlung von Bestattungssprechern  und Trauerbegleitung. Seit mehr als zehn Jahren ist der HVD in der  Sterbebegleitung tätig, er berät und  hilft beim Formulieren von  Patientenverfügungen. Der HVD  Bayern ist  Träger von derzeit 18 Kindertagesstätten in München,  Nürnberg, Fürth, Regensburg und Erlangen und betreibt die private  Humanistische Grundschule Fürth mit angeschlossenem Hort. Daneben  engagiert er sich auch auf verschiedenen weiteren Feldern der Kinder-  und Jugendarbeit. In  Nürnberg und Fürth hat der HVD Bayern einen festen  Sitz im städtischen Kinder- und Jugendhilfeausschuss. Mit  seiner Turm der Sinne gGmbH betreibt der HVD Bayern eine  wissenschaftspädagogische Erlebnisausstellung zum Thema Sinne und  Wahrnehmung. Er ist zudem Träger der Stiftung Weltlicher Humanismus und  Veranstalter des Deutschen  Humanisten Tag 2017. Insgesamt beschäftigt  der Verband rund 300  hauptamtliche Mitarbeiter/-innen.
Pressekontakt HVD Bayern: Frau Andrea Nehr M.A., Tel. 09 11/4 31 04 -22

Über die DGHS
Die  Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben, kurz DGHS, ist die  bundesweit älteste und größte Patientenschutzorganisation in  Deutschland. Sie versteht sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 als  Bürgerrechtsbewegung zur Durchsetzung des Patientenwillens und des  Selbstbestimmungsrechts des Einzelnen. Ziel ihrer Arbeit ist, dass die  unantastbare Würde des Menschen auch im Sterben gewahrt bleibt. Zur Website.

Wega Wetzel M.A. (Pressesprecherin) – Tel:  0 30/21 22 23 37-22 | Fax: 0 30/21 22 23 37-77
Internet: www.dghs.de | Facebook: facebook.com/DGHSde | Twitter: twitter.com/DGHSPresse

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