2017
Archiv
Nachruf für Dr. Dr. Jan Bretschneider
Am 21. Dezember 2017 ist unser langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Freien Akademie, unser Mitstreiter und Freund Dr. Dr. Jan Bretschneider verstorben. Wir verlieren einen sehr ausgleichenden Kollegen mit ausgezeichneten und weitreichenden Fachkenntnissen. Durch seine Vorschläge und Ideen und durch seine Vorträge auf unseren wissenschaftlichen Tagungen hat er unsere freiakademische Arbeit bereichert.
Unser Mitgefühl gilt seiner Lebensgefährtin und seiner Familie.
Jan Bretschneider, Jahrgang 1938, studierte von 1956 bis 1961 Biologie und Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er arbeitete zunächst als Dozent für Biologie und als Lehrer.
Seit 1970 war er wissenschaftlicher Assistent und Lektor an der Universität Jena, ab 1978 Mitarbeiter am interdisziplinären Forschungsprojekt „Einheit in der naturwissenschaftlichen Erkenntnis“, von 1993 bis 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe für Didaktik der Biologie. Er lehrte und forschte vor allem zu Fragen der Biologiedidaktik und des Verhältnisses von Naturwissenschaften (insbesondere Biowissenschaften) und Philosophie. 1974 promovierte er zum Dr. rer. nat. und 1992 zum Dr. phil..
Er hat mehrere Bücher und über 200 Publikationen vorgelegt.
Als selbstbewusster anregender Denker und kreativer Pädagoge bleibt uns Jan Bretschneider in lebendiger Erinnerung. Wir werden ihn vermissen und sein Andenken in Ehren halten.
Dr. Volker Mueller
Präsident der Freien Akademie
EUT 2017: Glaube ohne Grenzen?
Europäischer Unitariertag in Ulm/Neu-Ulm, 2.-5. Juni 2017
Die Gemeinde Donautal der Unitarier - Religionsgemeinschaft freien Glaubens (URFG) und die European Unitarian Universalists (EUU) laden alle Unitarier, Universalisten, Freireligiöse und Humanisten sowie Interessierte aus ganz Europa und darüber hinaus zum EUT, dem ersten Europäischen Unitariertag ein.
Wir wünschen allen Teilnehmenden ein anregendes, erfüllendes und freudiges Treffen. Wir hoffen außerdem, dass dieses Treffen wegweisend sein wird für weitere Veranstaltungen in der Zukunft. Für uns Unitarier hat Ulm eine gewisse Bedeutung. Hier wurde 1879 Albert Einstein geboren, von dem u.a. der Satz stammt: Wenn wir es nach den Wirren unserer Zeit schaffen sollten, den Geist der amerikanischen Verfassung zu erneuern, dann wird es in erheblichem Maße das Verdienst der mutigen Anstrengungen der Unitarier ... sein.“ Die amerikanische Verfassung hat ja bekanntermaßen unitarische Wurzeln. URFG und EUU werden ihre jeweiligen Mitgliederversammlungen am EUT abhalten. Wir laden befreundete Gruppen aus Europa dazu ein, sich aktiv am EUT zu beteiligen. Arbeitsgruppen und andere Aktivitäten sind herzlich willkommen.
„Glaube ohne Grenzen?“ – Das Tehma des EUT könnte aktueller nicht sein. Hier nun einige Beispiele: Flüchtlingskrise, wachsender Populismus, Brexit usw. Es scheint so, dass immer neue Grenzen gezogen werden. Nach unserem Verständnis sollte Religion helfen, Grenzen zu überwinden. Was können wir konkret tun, um Menschen, Kulturen und Gemeinschaften zu verbinden?
Neben diesem äußeren Aspekt hat unser Thema aber auch mit uns zu tun: mit Unitariern, Universalisten, Freireligiösen und Humanisten. Wir nehmen für uns in Anspruch, frei in Religion oder im Glauben zu sein. Bedeutet dies, dass man bei uns alles glauben kann? Ist unsere Religion beliebig oder gibt es doch Grenzen? Und wenn ja, wie ziehen wir diese?
Diesen und vielen anderen Aspekten des Themas wollen wir mit zwei Hauptvorträgen, Feierstunden, diversen Arbeits- und Aktionsgruppen, viel Musik und Spaß in der Gemeinschaft nachgehen. Hier einige Vortragsthemen aus dem Programm des EUT:
„Flexible Gläubige und die Suche nach einem neuen Wir“ (Prof. Manuela Kalsky) – „Die Grenzen der Menschenwürde: Ist Demokratie mit der menschlichen Natur unvereinbar?“ (Rev. Dr. William F. Schulz), des weiteren Arbeitsgruppen, Ausflüge und Stadtführungen. Darüber hinaus gibt es ein Kinder- und Jugendprogramm.
Anmeldung und Info über www.eut-2017.org. Frühbucher bis 15.4.2017, letzter Anmeldetermin 15.5.2017.
Das EUT-Organisationskommittee
Ankündigung der wissenschaftlichen Tagung der FA vom 25 bis 28. Mai 2017
"Macht der Bilder, Macht der Sprache"
Die Freie Akademie wird ihre Tagung im Jahr 2017 wieder in der Frankenakademie Schloss Schney, bei Lichtenfels durchführen. Während der Tagung wird im Rahmen von Vorträgen, Kurzreferaten und Diskussionsbeiträgen das Thema „Macht der Bilder, Macht der Sprache“ behandelt.
Wir leben in einer Welt voller Bilder, alleine, wenn wir an die vielen Bilder denken, die durch die Werbung auf uns einströmen, oder die viele Zeit, die Menschen vor ihrem Computer oder ihrem Smartphon verbringen. Aber wir leben auch in einer Welt mentaler Bilder: von Vor-Stellungen, Simulationen, Erinnerungen. Angst und Freude sind von schlechten und schönen Bildern begleitet.
Die Rolle und die Bedeutung mentaler Bilder werden in den Wissenschaften unterschiedlich gesehen. Eine weitgehende These ist die „embodied-simulation-Hypothese“ in den Kognitionswissenschaften: Nach ihr beruht Sprechen und Denken grundlegend auf inneren, mentalen Bildern, die in der Regel unbewusst ablaufen. Reden bedeutet demnach, ein Bild vor dem „inneren Auge“ abzurufen und in Sprache zu kleiden. Zuhören und lesen heißt: durch die gehörte Sprache oder gesehenen Worte werden innere Vorstellungen aktiviert, auf die dann reagiert wird.
Nach dieser These hängt die Macht der Sprache von ihrer Fähigkeit ab, kräftige innere Bilder im Adressaten hervorzurufen. Diese These kann durch phänomenologische Ansätze in der Philosophie fundiert und durch viele Befunde aus unterschiedlichen Feldern gestützt werden.
Auf der Tagung soll die Bildsprache des 20. und 21. Jahrhunderts in Werbung und politischem Spin, die Sprache des Rechtspopulismus und grundlegende Bilder im Reden über Soziales und die Wirtschaft thematisiert werden. Welche Rolle spielen mentale Bilder für Wahrnehmen und Erkennen, für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für gesellschaftliche Prozesse?
Auf unserer Tagung werden Expertinnen und Experten aus den Kognitionswissenschaften, den Bildwissenschaften, der Philosophie und der Ökonomie zusammenwirken. Erwartet werden darf eine Synthese aus unserem fruchtbaren interdisziplinären Ansatz von Wissen, Information und Urteil. Das erscheint uns allerdings kaum anders möglich als durch einen fachlichen Diskurs, um Daseins-, Kognitions- und Kommunikationsfragen des Menschen zu verstehen und zu klären.
In Arbeitsgruppen besteht die Möglichkeit, sich speziellen Fragen des Themas zu widmen.
Seien Sie herzlich willkommen vom 25. bis 28. Mai 2017 auf Schloss Schney. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an unserer sicherlich spannenden Tagung. www.freie-akademie-online.de
Dr. Volker Mueller (Präsident der Freien Akademie)
Prof. Dr. Walter O. Ötsch (Wissenschaftlicher Tagungsleiter 2017)
Freie Akademie e.V., 14612 Falkensee, Holbeinstr. 61.
E-Mail: praesident@freie-akademie-online.de
Toleranzfest am 20. April 2017 in Nauen
Das traditionelle
Toleranzfest in der Stadt Nauen soll wieder am 20. April 2017 als
Familienfest und als politische Kundgebung stattfinden. Etwa 30 Vereine,
Organisationen, Kirche, Gewerkschaft, Parteien, Einrichtungen und
Schulen werden sich wieder beteiligen. Das Motto wird sein: Für ein friedliches und buntes Nauen. Als Schirmherr wird der Bürgermeister Herr Detlef Fleischmann fungieren.
Anliegen
ist es, für eine lebendige, fröhliche und tolerante Stadt Nauen, für
Demokratie und Vielfalt und für ein friedliches und freies Miteinander
aller in Nauen lebenden Menschen zu demonstrieren. Dabei geht es auch um
eine angemessene Erinnerung an die Bombennacht am 20.4.1945 in Nauen
und um Positionen gegen die sog. Mahnwache der NPD-nahen und sog.
Freien Kräfte an diesem Tag in Nauen.
Mit Lebensfreude und kultureller Vielfalt stellen wir uns gegen Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Nauen ist eine Stadt mit Herz. Wir wenden uns gegen Hass und Gewalt und begrüßen auch Menschen, die zu uns geflüchtet sind.
Es wird vielfältige Angebote für Kinder und Familien geben. Darunter sind verschiedene kulturelle Aktivitäten und ein interkulturelles Suppenfest. Es gibt viele Möglichkeiten, sich miteinander zu unterhalten und zu feiern. Abends gibt es Musik für jung und alt. Wir freuen uns auf eine lebendige, fröhliche, nachdenkenswerte und friedliche Veranstaltung am 20. April! Für ein tolerantes und freies Miteinander!
Zum Ablauf: 14.00 bis 18.30 Uhr: am Anfang politische Kundgebung (auf der Bühne – es werden politische Statements erbeten), Familienfest mit Ständen, Kinderangeboten sowie Bühnenprogramm und interkulturellem Suppenfest. 19.00 bis 21.00 Uhr: politisches Bühnenprogramm mit Musik.
Wer Interesse am Toleranzfest hat, kann sich gern bei uns melden:
über Humanistischer Freidenkerbund, Karl-Thon-Str. 42, 14641 Nauen. Tel.: 03321-450746.
E-Mail: freidenker-havelland@web.de.
Wir würden uns freuen, wenn wieder die Nauenerinnen und Nauener und anderen Interessierten am 20. April aktiv mit dabei sind.
Dr. Volker Mueller
Freireligiöse Gemeinde besucht Käthe Kollwitz in der Ausstellung „Ludwigshafener Passion“
Am Mittwoch,
den 29. März lädt die Gemeinde ein, um 17 Uhr diese Ausstellung mit
Skulpturen und Lithografien von Ernst Barlach, Käthe Kollwitz und
Holzschnitten von Rudolf Scharpf in der Friedenskirche, Leuschnerstraße
56, zu besuchen. Besonderes Augenmerk der Freireligiösen gilt dabei
den Arbeiten von Käthe Kollwitz.
Käthe
Kollwitz‘ Großvater Julius Rupp war der Gründer der Freien Gemeinde in
Königsberg. Als Kind besuchte die Künstlerin den Religionsunterricht,
der von ihrem Vater in der Gemeinde geleitet wurde. Deren Anschauungen
prägten Käthe Kollwitz, wie aus ihren Erinnerungen und
Tagebuchaufzeichnungen deutlich wird, zutiefst. Mit ihrer Kunst
verarbeitete sie nicht zuletzt das erlebte Leiden Berliner
Arbeiterfamilien und auch ihr eigenes, den Tod ihres 1914 gefallenen
Sohnes.
Landessprecherin Renate Bauer wird einige Erläuterungen zu dieser große Künstlerin und ihrer Lebenshaltung abgeben.
Eingeladen sind alle Mitglieder und Interessierte.
www.freireligioese.de
Renate Bauer (Landessprecherin der Freireligiösen Landesgemeinde Pfalz)
Jai Insaan! Nachruf
für Frau Mythri
Die
bekannte Atheistin, Sozialreformerin, Frauenrechtlerin,
Gandhi-Anhängerin und Leiterin des Atheist Centre in Vijayawada/ Indien,
Frau J. Mythri ist am 11. Februar 2017 verstorben. Mit ihr verliert
die humanistische und säkulare Bewegung eine herausragende Vertreterin,
die als Tochter der Gründer des weltweit ersten Atheistischen Zentrums,
Gora und Saraswathi Gora, das Atheist Centre seit 2006 geführt und
inspiriert hat.
Sie
stand für Gleichheit, Humanismus und Zivilcourage, für Menschenrechte,
gegen das Kastensystem und Diskriminierungen jeder Art. Sie hat mit
ihren Vorträgen und Texten zur Verbreitung des liberalen Säkularismus
beigetragen und hat mit ihrem großen Herzen die Lebensprobleme der
Menschen aufgenommen und sich sozial engagiert. Gerade auch ihre
Unterstützung hat den Humanistischen Deutsch-Indischen Jugendaustausch
mit dem Humanistischen Freidenkerbund in Brandenburg in den letzten 20
Jahren wesentlich mit befördert.
Frau Mythri
hat durch ihren Einsatz für die globale humanistische Bewegung, z.B. auf
nationalen und internationalen Tagungen und den
Weltatheismuskongressen, ihre freiheitlichen und rationalistischen
Positionen liberal vertreten und verbreitet. Frau Mythri setzte sich
stets für ein tolerantes und multikulturelles Miteinander in Frieden und
Demokratie ein.
Frau Mythri wurde am 1. Dezember 1932 in Vijayanagaram in Andhra Pradesh/ Indien
geboren. Als dritte Tochter von Gora und Saraswathi Gora hat sie
frühzeitig den Kampf der Indischen Befreiungsbewegung Mahatma Gandhis
aktiv miterlebt und sich gegen das Kastensystem, gegen Aberglauben,
religiös motivierte Gewalt und Hexenverfolgungen und für die kulturelle
und soziale Befreiung und Selbstbestimmung der Menschen, insbesondere
der Frauen und Kinder eingesetzt. Ihr war es wichtig, sich für eine
wissenschaftliche Welterklärung einzusetzen und den Geist der
Menschenwürde in die Gesellschaft zu bringen.
Frau Mythri erhielt ihre Schulbildung in Machilipatnam. Später zog sie mit ihren Eltern und Geschwistern
nach Mudunur village im Krishna District. 1940 wurde dann dort das
Atheist Centre gegründet, der sie mit ihren Geschwistern Manorama,
Lavanam, Vidya, Vijayam, Samaram, Niyanta und Nau ihr Leben widmete.
Als Aktivisten der Quit India Movement wurden Mythris Eltern von den Briten zeitweilig inhaftiert.
Mythri kümmerte sich in dieser Zeit auch um ihre Geschwister. Mahatma
Gandhi trat Anfang der 40er Jahre in einen intensiven Austausch mit Gora
und seiner Familie und lernte die atheistische Arbeit kennen. Auch
Mythri lebte für einige Zeit auf Gandhis Einladung in seinem Sevagram
ashram.
Nach
der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 siedelte das Atheist Centre
nach Vijayawada. Mythri gab das Wochenmagazin “Sangham“ (Society) in
Telugu mit heraus. Sie unterwies Frauen in der Handhabung der
Drucktechnik. Sie begann, auch in der Erwachsenenbildung für sozial
Benachteiligte und in der Bildung und Erziehung der Kinder aktiv zu
werden. Sie organisierte interreligiöse und kastenübergreifende
Eheschließungen.
1961
startete das Sozialwerk des Atheist Centre „Vasavaya Vidyalaya“ mit
einer säkularen Schule. Für 16 Jahre gestaltete Frau Mythri die Schule
gemeinsam mit Frau Hemalata Lavanam, Herrn Niyanta und Frau Sumathi.
Kinder und Jugendliche aus vielen Dörfern und Kleinstädten besuchten
diese Schule. Im Vordergrund standen moderne wissenschaftliche Inhalte,
Sprachen und allgemeine politische und soziale Bildung.
Hunderte
von Frauen wurden im Atheist Centre unterrichtet. Sie erlernten Berufe,
um wirtschaftlich selbstständig leben zu können. Frau Mythri war in den
vielfältigen Aktivitäten der säkularen sozialen und Bildungsarbeit
führend beteiligt. Sie erwarb ihren Master in Psychologie an der Benares
Hindu University, Varanasi. In den Sozialwerken des Atheist Centre,
Arthik Samata Mandal, Vasavya Mahila Mandali und Samskar, war sie bei
integrativen sozialreformerischen Entwicklungen, Frauenförderungen und
sozioökonomischen Reformen erfolgreich tätig.
Frau
Mythri hat weiter journalistisch gearbeitet, vor allem bei der
Herausgabe atheistischer Journals. Sie war Editor von “Nasthik Margam”
(Atheistischer Weg) in Telugu. Auch an Zeitschriften in Englisch („Atheist“) und in Hindi („Insaan“) war sie beteiligt.
In
1986 erhielt Frau Mythri als Vertreterin des Atheist Centre in Oslo den
“International Humanist Award” von der International Humanist and
Ethical Union (IHEU) für die säkulare Sozialarbeit. Frau Mythri
unternahm Vortragsreisen in Europa und Nordamerika. Sie vertrat, wie ihr
Bruder Lavanam, den Atheismus als einen positiven Lebensweg.
Mythri
war die Säule aller Aktivitäten des Atheist Centre in den letzten 70
Jahren. Nach dem Tode von Gora (1975) und von Saraswathi Gora (2006) war
sie die Hauptperson des humanistischen Zentrums in Andhra Pradesh mit
ihren wissenschaftlichen, politischen, sozialen und
Bildungsbestrebungen. Bei ihr liefen viele Fäden zusammen, die sie mit
großem Herz und auf hohem intellektuellem Niveau als Netzwerk exzellent
gestaltete. Sie erhielt unter anderem für ihr säkulares humanitäres
Engagement den Potti Sriramulu Telugu University Award und den
Kasinadhini Nageswara Rao Award.
Frau
Mythri war eine Freundin, eine Leitfigur und eine Philosophin für viele
Menschen. Sie hat unzählige Beiträge geschrieben und Vorträge gehalten,
die bis heute inspirieren. Wir in Deutschland, die wir sie erleben
konnten, wissen, was wir verloren haben. Wir trauern um eine Freundin,
Schwester und Großmutter.
Ihr
Leben ist eine Botschaft, vor allem für Menschenrechte, Freiheit und
die Gleichstellung der Frau. Ihre Ideale werden in Indien und in der
humanistischen Weltbewegung weiterleben.
Jai Insaan (Sieg der Menschen)!
Dr. Volker Mueller
Selbstbestimmt am Lebensende und im Krankheitsfall
HVD Bayern veröffentlicht Vorsorgemappe zur Patientenverfügung
Der HVD Bayern erweitert sein Service- und Beratungsangebot: Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e. V. bietet der Verband ab Februar 2017 eine Vorsorgemappe zur Patientenverfügung an. Kombiniert mit einem entsprechenden Beratungsangebot steht der HVD Bayern seinen Mitgliedern so auch in schweren Stunden zur Seite.
Die neue Vorsorgemappe enthält unter anderem alle nötigen Formulare für eine Patientenverfügung. Sie erlauben es, individuelle Hinweise und Behandlungswünsche aufzuzeichnen. Wer zum Beispiel in bestimmten Situationen auf lebenserhaltende Maßnahmen oder spezielle diagnostische Verfahren verzichten möchte, kann dies in einer Patientenverfügung festhalten. Ebenfalls in der Mappe enthalten sind Formulare zu Pflege- und Vorsorgevollmachten, immer ergänzt um erläuternde Begleittexte und Hinweisblätter. „Wir können unseren Mitgliedern damit ein gutes und maßgeschneidertes Angebot zur Vorsorge machen“, sagt Michael Bauer, Vorstand des HVD Bayern und gleichzeitig Landesbeauftragter für Patientenverfügungen. „Außerdem freue ich mich, dass durch die neue Kooperation mit der DGHS sozusagen wieder zusammenkommt, was einmal eng miteinander verbunden war.“ Denn konzipiert wurde die Vorsorgemappe in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS), einer gemeinnützigen Organisation, die 1980 aus dem Umfeld des heutigen HVD Bayern heraus gegründet wurde.
Zusätzlich zur rund 120 Seiten starken Vorsorgemappe bietet der HVD Bayern passende Serviceleistungen rund um die Patientenverfügung an, so etwa individuelle Beratungsgespräche oder die Beratung am Telefon oder via E-Mail. Auf Wunsch kann der HVD Bayern Patientenverfügungen und Vollmachten beglaubigen und in der Zentrale für Patientenschutz der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben in Berlin hinterlegen. Für seine Mitglieder wird der HVD Bayern zudem gerne als Patientenanwalt tätig. Die Vorsorgemappe ist exklusiv für Mitglieder in der Landesgeschäftsstelle des HVD Bayern, Kinkelstr. 12 in 90482 Nürnberg erhältlich. Informationen zu Mappe und Patientenverfügung erhalten Sie außerdem telefonisch unter 0911/43 104-0 oder via E-Mail an pv@hvd-bayern.de.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Michael Bauer, Vorstand des HVD Bayern und Landesbeauftragter für Patientenverfügungen, 0911/43 104-0, bauer@hvd-bayern.de
Über den HVD Bayern
Der Humanistische Verband Deutschlands - Bayern ist eine überparteiliche Weltanschauungsgemeinschaft, die bereits 1848 gegründet wurde. Er ist als Interessenvertretung nicht-religiöser Menschen anerkannt und zählt in Bayern mehr als 2000 Mitglieder. Der HVD steht für eine Ethik des weltlichen Humanismus. Er ist Mitglied in der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU), die beratende Stimme in den Gremien der UNO, UNESCO und des Europarates hat. Der HVD begleitet Menschen durchs Leben mit Namensfeiern, weltlich-humanistischen Hochzeitssprechern, Jugendfeiern, medizinethischer Beratung und der Vermittlung von Bestattungssprechern und Trauerbegleitung. Seit mehr als zehn Jahren ist der HVD in der Sterbebegleitung tätig, er berät und hilft beim Formulieren von Patientenverfügungen. Der HVD Bayern ist Träger von derzeit 18 Kindertagesstätten in München, Nürnberg, Fürth, Regensburg und Erlangen und betreibt die private Humanistische Grundschule Fürth mit angeschlossenem Hort. Daneben engagiert er sich auch auf verschiedenen weiteren Feldern der Kinder- und Jugendarbeit. In Nürnberg und Fürth hat der HVD Bayern einen festen Sitz im städtischen Kinder- und Jugendhilfeausschuss. Mit seiner Turm der Sinne gGmbH betreibt der HVD Bayern eine wissenschaftspädagogische Erlebnisausstellung zum Thema Sinne und Wahrnehmung. Er ist zudem Träger der Stiftung Weltlicher Humanismus und Veranstalter des Deutschen Humanisten Tag 2017. Insgesamt beschäftigt der Verband rund 300 hauptamtliche Mitarbeiter/-innen.
Pressekontakt HVD Bayern: Frau Andrea Nehr M.A., Tel. 09 11/4 31 04 -22
Über die DGHS
Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben, kurz DGHS, ist die bundesweit älteste und größte Patientenschutzorganisation in Deutschland. Sie versteht sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 als Bürgerrechtsbewegung zur Durchsetzung des Patientenwillens und des Selbstbestimmungsrechts des Einzelnen. Ziel ihrer Arbeit ist, dass die unantastbare Würde des Menschen auch im Sterben gewahrt bleibt. Zur Website.
Wega Wetzel M.A. (Pressesprecherin) – Tel: 0 30/21 22 23 37-22 | Fax: 0 30/21 22 23 37-77
E-Mail: wega.wetzel@dghs.de, presse@dghs.de
Internet: www.dghs.de | Facebook: facebook.com/DGHSde | Twitter: twitter.com/DGHSPresse