2016-2
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Die Betonung der "religiösen Freiheit" lässt die Nicht-Religiösen im Stich - sagt der neue UN-Experte für Freiheit der Religion oder des Glaubens
Zu viele Leute haben "eng definierte Sichtweisen auf religiöse Freiheit", die zum Ausschluss von Humanisten, Atheisten und Nicht-Religiösen von Schutz durch Menschenrechte führen. Das ist die Ansicht des neu ernannten Experten für "Freiheit der Religion oder des Glaubens", Ahmed Shaheed. Shaheed, der früher Politiker auf den Malediven war, übernahm den Posten des UN-Sonderbotschafters für Freiheit von Religion oder Glauben am 1. November 2016.
Im Vorwort zu einem neuen Report
über Diskriminierung und Verfolgung von Nicht-Religiösen, beklagt
Shaheed die Gesetze gegen "Blasphemie" und "Apostasie" (konvertieren
oder die Religion verlassen):
"Während
jedermann mit diesen Gesetzen in Konflikt geraten kann und es oft
Anschuldigungen gibt, um diese Gesetze für politische Zwecke zu
gebrauchen, kriminalisieren diese Gesetze potenziell automatisch
Widerspruch und freies Denken, und sie machen "Nichtgläubige",
Humanisten und Atheisten zu Opfern. Was noch schockierender ist, ist die
Grausamkeit, mit der jene bestraft werden, die angeklagt werden, gegen
diese Gesetze verstoßen zu haben - durch staatliche Institutionen oder
nichtstaatliche Akteure, einschließlich Nachbarn und Verwandte."
Der
"Freedom of Thought Report 2016", erstellt von der Internationalen
Humanistischen und Ethischen Union (IHEU), belegt Diskriminierung und
Verfolgung von Humanisten, Atheisten und Nicht-Religiösen, und zwar mit
einer Beurteilung jedes einzelnen Landes. Der Bericht stellt fest, dass
"Blasphemie" in mindestens 59 Ländern unter Strafe gestellt ist mit
einer Haftstrafe oder in manchen Fallen mit dem Tod. In 22 Ländern gibt
es Gesetze gegen Apostasie. In mindestens 13 Ländern existiert die
Todesstrafe für Blasphemie oder Apostasie.
Ahmed
Shaheeds Heimatland, die Malediven, wird in den Bericht streng
kritisiert. Während die Malediven im Westen als Luxus-Ferienziel bekannt
sind, werden dort per Gesetz alle Bürger als Muslime angesehen, und
jedes bürgerliche Gesetz ist der Sharia untergeordnet. Die Inhaber von
atheistischen Facebook-Seiten wurden in den letzten Jahren öffentlich
geoutet, gekidnappt und dazu verurteilt, ihren Atheismus zu widerrufen.
Außerdem gab es Verfolgungen wegen "Apostasie" und zumindest einen
Selbstmord im Zusammenhang damit, als Atheist geoutet worden zu sein.
Diese fünfte Jahres-Ausgabe des Freedom of Thought Report ist jetzt online zugänglich (www.freethoughtreport.com),
mit interaktiven Seiten für jedes Land in der Welt. IHEU-Präsident
Andrew Copson sagte: "Dies ist eine gewaltige Entwicklung für den
Bericht, und er kommt zu einem Zeitpunkt, der ein Scheideweg in der
Weltgeschichte betrachtet werden kann. ... Die Rechte und
Gleichbehandlung von Nicht-Religiösen sind in Gefahr und es gibt einen
weitgehenden Anstieg der Unterdrückung humanistischer Werte. Den Normen
der Demokratie und des Säkularismus wurde schwerer Schaden zugefügt, und
es gibt neue Bedrohungen all unserer Freiheiten."
Der
Bericht behandelt außerdem den Aufstieg populistischer Parteien und
Anführer, außerdem die Tatsache, dass diese in einigen Fällen einer
neuen Keimzelle von "traditionalistischem und religiösem
Authoritarismus" Vorschub leisten.
Mit
Beispielen früherer Präsidentschaftswahlen in Bulgarien, Moldavien, den
Vereinigten Staaten und heutigen Regierungen einschließlich Polen und
Ungarn zieht der Redakteur des Reports, Bob Churchill, die
Aufmerksamkiet auf "das sehr reale Risiko in manchen Ländern, dass unter
nationalistischem Populismus die Rechte der Liberal-Religiösen und der
Nicht-Religiösen, bestimmte humanistische Werte zu manifestieren,
herabgesetzt oder verloren gehen könnten".
Der "Freedom of Thought Report" wurde veröffentlicht auf www.freethoughtreport.com
Weitere Informationen gibt es bei report@iheu.org oder telefonisch unter 0044-207-490-8468 (Bürozeiten).
Prof. Dieter Birnbacher ist neuer Präsident
Elke Baezner gab Amt nach acht Jahren ab
dgpd.
Als neuen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben
(DGHS) e.V. wählten die Delegierten der DGHS bei ihrer am Wochenende in
Berlin abgehaltenen Delegiertenversammlung Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter
Birnbacher (69).
Die Neubesetzung der obersten
Funktion des Vereins war nötig geworden, da die bisherige Präsidentin
Elke Baezner nach insgesamt acht Jahren nicht noch einmal kandidierte.
Birnbacher ist der DGHS seit Anfang der achtziger Jahre verbunden. Er
ist seit 2004 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DGHS, im
Jahr 2012 wurde er zu einem der beiden Vizepräsidenten gewählt.
Birnbacher
ist Mitglied verschiedener philosophischer Vereinigungen, Vizepräsident
der Schopenhauer-Gesellschaft sowie Vorsitzender der Zentralen
Ethikkommission bei der Bundesärztekammer. Seit 2004 ist er Mitglied der
Leopoldina. Außerdem gehört er dem Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung
an. Die Philosophische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster verlieh ihm 2012 die Ehrendoktorwürde.
Ebenfalls
neu gewählt wurde einer der beiden Vizepräsidenten. Diese Funktion wird
Prof. Robert Roßbruch bekleiden. Weiterer Vizepräsident ist Volker
Leisten, der erst vor einem Jahr gewählt worden war. Schatzmeister
bleibt Hans-Jürgen Rosin, der erst seit zwei Jahren im Amt ist. Die
Positionen der satzungsgemäß vorgesehenen drei Beisitzer wurden auf der
Delegierten-Versammlung wie folgt neu besetzt: Dr. med. Gerhard Köble,
Sonja Schmid, Michael Wardenga.
Die Amtszeiten betragen jeweils vier Jahre.
Die beiden bisherigen Beisitzer Rudi Krebsbach und Dr. Ulrich Meyberg scheiden auf eigenen Wunsch aus dem Präsidium aus.
DFW-Hauptversammlung hat neues Präsidium gewählt
Das neu gewählte DFW-Präsidium: Ute Kränzlein,
Norbert Weich, Renate Bauer, Swaantje Schlittgen, Silvana Uhlrich-Knoll,
Ortrun Lenz, Siegward Dittmann (v.l.)
Die Delegierten der Hauptversammlung 2016 in Berlin.
Alle
zwei Jahre findet die Hauptversammlung des Dachverbandes Freier
Weltanschauungsgemeinschaften statt. Dieses Mal wurde das Präsidium neu
gewählt. Eike Möller und Monika Hendlmeier stellten sich nicht mehr zur
Wahl und schieden aus dem Präsidium aus. Alle übrigen
Präsidiumsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt: Renate Bauer
(Präsidentin), Swaantje Schlittgen (Vizepräsidentin), Siegward Dittmann
(Schatzmeister), Ortrun Lenz (Schriftführerin/PR) und als Beisitzer
Silvana Uhlrich-Knoll, Ute Kränzlein und Norbert Weich.
Musik und Vorträge im Kino Krokodil
Bericht zur Matinee in Berlin am 6.11.2016
Anlässlich der Hauptversammlung des DFW vom 4.–6. November 2016 in
Berlin hatten der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften und
die Freireligiöse Gemeinde Berlin zu einer musikalisch-literarischen Matinee am Sonntag, dem 6. November 2016 um 10:30 Uhr ins Kino
Krokodil, Greifenhagener Str. 32, 10437 Berlin gebeten. Das Präsidium
des DFW, die Delegierten der Hauptversammlung sowie weitere Gäste
erlebten einen anregenden Vormittag mit Bildern, Vorträgen und Musik.
Nach der musikalischen Begrüßung mit
Chansons von Silvana Uhlrich-Knoll gab es einen Vortrag von Dr. Patrick
Breyer (Piratenfraktion, MdL Schleswig-Holstein), zum Thema "Die modernen Herausforderungen der Freiheit heute". Sein Vortrag wurde vom Publikum mit großem Interesse aufgenommen. Hier sind die Stichpunkte zum Nachlesen:
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/images/2008-11-29_FR_Vortrag_Manuskript.pdf
Mit einem Bruno-Wille-Programm von Isabel Neuenfeldt (Musik) und Anne-Katrin Pauk (Moderation) ging die Matinee zu Ende.
Tagung in Breslau war ein voller Erfolg
Am 22.
und 23. Oktober 2016 fand eine gemeinsame Konferenz des DFW mit den
Rationalisten (PSR) in Breslau zum Thema: „Säkularismus und Pluralismus
–Freidenker Breslaus als Vorreiter des interkulturellen Dialogs“ statt.
Über
40 Teilnehmer diskutierten an beiden Tagen über die Situation der
säkularen Freigeister in Europa. Ausgehend von der „Geschichte der
christkatholischen/freireligiösen Gemeinde in Breslau“ über
„Menschenrechte im Dialog der Kulturen“, „Säkularismus und Islam“ bis zu
„Europäische Werte und Säkularismus“ war der Bogen gespannt. Den
Abschluss bildete am Sonntag ein Rundgang durch Breslau, an dem wir auch
die ehemalige Feierhalle der stillgelegten Freireligiösen Gemeinde
Breslau besuchten. In ihr predigte zu seiner Zeit Johannes Ronge. Einen
Einblick in die Tagung bekommt man auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=AKb_HFL_AFQ
Es ist geplant, die gesammelten Vorträge als Sammlung ins Netz zu stellen, so dass Interessierte diese in Ruhe nachlesen können.
Siegward Dittmann
Alte Feierhalle der Freireligiösen Gemeinde Breslau >>
OBEN: Kaja Bryx, Pierre-Arnaud Perrouty, Joanna Handerek, Renate Bauer, Piotr Napierala und Silvana Uhlrich-Knoll (v.l.n.r.)
UNTEN: Jacek Tabisz, Pierre-Arnaud Perrouty und Renate Bauer vor dem Schiller-Denkmal (v.l.n.r.)
Interview mit M.M.L., Atheist aus Algerien
Sie beschreiben sich selbst als Atheisten. Was meinen Sie mit diesem Begriff?
Normalerweise
nenne ich mich L., „der Mensch“, mehr nicht. Aber da wir in einem Land
leben, in dem man sogar für die grundlegendsten Rechte wie
„Gedankenfreiheit“ kämpfen muss, ja, da beschreibe ich mich selbst als
Atheist und meine damit die allgemeine Bedeutung des Wortes als einfach
„ich bin ein Nichtgläubiger“ oder jemand, der Religion verneint und die
absurde Idee der Existenz aller Formen eines intelligenten Schöpfers
oder „Gottes“.
Und in meinem Fall füge ich hinzu, dass ich jemand bin, der die erzählten irrationalen Ideen, die auf Dogmen und Glauben ohne Hinterfragen beruhen, ablehnte, und ich kam zu einer Welt des besseren Verstehens, der beständigen Wissbegier und des Glaubens an Fakten, nicht an das Paranormale, ich bin jemand, der einer Lehre des Hasses entkam zum Licht des Verstehens und der Achtung anderer …
Sie wuchsen in einem streng islamischen Land auf. Was hat Sie inspiriert, hatten Sie Lesestoff?
Da Sie erwähnten, dass unsere Gesellschaft streng islamisch ist, so denke ich, dass Sie wissen, wie schwierig es war, meine Ideen zu entwickeln, vor allem in den ersten Jahren, da wir keinen Zugang zu Büchern und den philosophischen Strömungen in der Welt haben, aber anfangs war es in sehr einfacher Form. Und als ich anfing, Fragen über Religion zu stellen, begann ich, indem ich tiefer forschte und mehr im Koran und Büchern zur Sunna las. So hat mir die Religion selbst geholfen, meine Ideen zu formen und die Religion abzulehnen. Danach kam das Internet, wo man Bücher zu dem Thema fand, so las ich immer mehr zur Geschichte der Religionen, vor allem des Islam. Unter diesen Büchern gab es „The great sedition“ von Taha Hussein, und „My ordeal with Quran and the God of Quran“ von jemandem mit dem Pseudonym 'abbes abdenour', und dann haben wir noch „the unknown in the prophet’s llife“ von einem anonymen Schriftsteller. Danach sprang ich über zu Büchern wie Darwins „Ursprung der Arten“ und anderen Autoren, so Dawkins und seinem bekanntesten Werk „God’s delusion“. Alle diese Bücher können nur im Internet gefunden werden, man kann sie bei uns nicht kaufen oder in unseren Bibliotheken finden. Man kann sagen, dass die Religion selbst mich dazu brachte, die Vorstellung von Gott abzulegen, und während dieser Zeit wusste ich noch nicht einmal, was es heißt, Atheist zu sein, ich verstand mich einfach als Nichtgläubiger und als jemand, der nicht mehr von Religion überzeugt war.
Wie sind die Reaktionen anderer, Ihrer Familie, Freunde usw. auf die Änderungen Ihres Glaubens?
Wenn wir über die Reaktionen reden – was kann man von einem Land und anderen Nationen erwarten, die glauben, man müsse jene töten, die die Religion fallenlassen. Zum Beispiel sagte mir mein bester Freund, dass er, falls ich so weitermache und derartige Fragen stelle, gezwungen sei, mich zu töten (wobei ich weiß, dass er gemäßigter Ansicht ist). Und seit ich im Internet aktiv bin, habe ich täglich Botschaften erhalten, in denen sie an meine Nummer kamen, aber vielleicht weil in meiner Stadt die Menschen anfingen von L. und seinen (satanischen und blasphemischen) Gedanken und Ideen zu hören. Und vermutlich fingen daher die Sicherheitskräfte an, uns zu verfolgen … Was meine Familie angeht, denke ich, dass ich Glück hatte, denn die meisten von ihnen sind sehr gebildet und haben akzeptiert, dass wir über die Tabuthemen sprachen, und ich erkannte, dass viele von ihnen auch nicht gläubig sind. Aber sie verstecken es, und manchmal versuchten sie mich dazu zu bringen, zu schweigen wegen meiner Sicherheit, denn ich bin jemand, der trotzig ist, und sie bemerkten, dass ich angefangen hatte, mich der gesamten Gesellschaft entgegenzustellen. Da meine Mutter - sie ist eine religiöse Person – mal in der Moschee in der Nachbarschaft von unbekannten Leuten angesprochen wurde, die ihr sagten, sorg dafür, dass dein Sohn schweigt oder er wird geköpft, bedeutete das, dass vor allem ich und alle, die mir gleich sind, nicht nur von der Gesellschaft abgelehnt werden, sondern dass wir in ständiger Angst leben, denn wenn dich nicht die Leute töten, dann verhaftet dich die Regierung, so wie es zwei meiner Freunde passiert ist, darunter dem bekannten Rashid Fodil.
Was ist Ihre Vision, für sich, für die Gesellschaft?
Ich möchte die Gesellschaft voranbringen, weil es ist meine Verpflichtung und die anderer ist, unsere Länder zu einem besseren Platz zum Leben zu machen. Wir wollen unsere Länder auf dem richtigen Weg zum Säkularismus sehen und zur Erkenntnis „Religion ist für Gott und das Land für uns alle“. Wir wollen eine Revolution der Ideen, nicht der Waffen beginnen, eine Zeit der Aufklärung genau wie es in Europa geschah, denn es ist sehr wichtig, die alten Grundlagen von vor 1400 Jahren zu erschüttern. Die Menschen leben im 21. Jahrhundert und wir, wir träumen immer noch von einer Zeit des Sandes und den Ideen der Wüste, die im 15. Jahrhundert vor uns etabliert wurden. Ich und jene gleich mir wollen unsere Länder dem Rest der Welt annähern, wo man offen für alle Visionen und Wissen ist. Unsere Länder versinken in Unwissenheit und vor allem in Hass. Das können wir alles sehen in den arabischen Ländern, angefangen von Libyen und Ägypten hin nach Syrien und Irak, Kriege aus Hass und religiöser Ausrottungswut und Genozid. Dieser Hass breitet sich bis nach Europa aus. Ich persönlich will andere nicht konvertieren oder Kultplätze zerstören, aber ich rufe dazu auf, unsere Geschichte neu zu lesen und eine neue Verfassung zu setzen, die auf den Menschenrechten beruht und alle Minderheiten achtet. So sehe ich mich selbst, durch die Gesellschaft selbst und den Kampf für humanistische Standards.
Was würden Sie Menschen empfehlen, die Zweifel an ihrem Glauben haben?
Seit uns das Internet die Möglichkeit gab, der Welt zu sagen, dass es uns gibt, und seit das unsere Gesellschaft noch mehr schockierte und aggressiv machte, empfehle ich Freidenkern, auf ihr Handeln zu achten, denn wir kämpfen mit unseren Ideen, und sie bekämpfen uns mit Waffen und Verfolgung. Und an jene, die Zweifel haben: Sie sollen mehr lesen und neutral in ihrer Analyse sein, und vor allem sollen sie sich den Seiten der arabischen Atheisten anschließen, die wir auf Facebook eröffnet haben. Sie sind offen für alle, und wir diskutieren täglich und veröffentlichen ständig etwas. Und wie ich zuvor sagte, wir versuchen nicht Menschen zum Konvertieren zu bringen, aber wir tragen unsere Argumente vor und helfen jenen, die zweifeln, und vor allem kämpfen wir darum zu sagen, dass es uns gibt und sagen anderen damit, dass sie nicht allein sind.
Zum Schluss möchte ich Ihnen einfach danken und der Welt mitteilen, dass während ich diese Zeilen schreibe, viele verfolgt und sogar getötet werden für ihre philosophischen Ideen, und dass wir ihnen beistehen müssen, nicht weil sie Atheisten und Nichtgläubige wie wir sind, sondern weil wir Menschen sind und fest davon überzeugt, dass niemand für seine Ideen getötet werden darf.
Gemeinsam in die Zukunft blicken –
3. Überregionales Treffen freireligiöser und unitarischer Gemeinden im deutschsprachigen Raum
in der Frei-religiösen Gemeinde Offenbach
Liebe Freunde unitarischer und freier Religion,
wir laden Euch/Sie/Dich ganz herzlich ein, von Freitag, dem 20.05., bis Sonntag, dem 22.05.2016, zum „Dritten Überregionalen Treffen freireligiöser und unitarischer Gemeinden im deutschsprachigen Raum“ in die Frei-religiöse Gemeinde nach Offenbach zu kommen!
Unter dem Thema „Gemeinsam in die Zukunft blicken“ werden verschiedene Möglichkeiten zum Austausch zwischen Personen des Gemeindelebens, zwischen Jung und Alt sowie zum Kennenlernen angeboten. Geplant ist mit Feierstunden, Arbeitskreisen und Besinnungszeit ein vielfältiges Programm für die Mitglieder der Religionsgemeinden und Weltanschauungsgemeinschaften zu gestalten – auch die freireligiöse und die unitarische Jugend werden daran ihren Anteil haben.
Dringend suchen wir noch Personen, die sich Freitag zur Eröffnungsfeierstunde oder Sonntag zur Abschlussfeierstunde mit Gastbeiträgen einbringen wollen. Bei Interesse wenden Sie sich an die unten angegebenen Kontaktdaten.
Das Anmeldeformular, Programm und eine Liste der Hotels in Umgebung der Gemeinde sind ab Mittwoch, dem 02.03.2016 unter www.freireligioese-offenbach.de (Rubrik „Veranstaltungen“) abrufbar. Die Anmeldung ist bis einschließlich Freitag, dem 15.04.2016, möglich. Die Anmeldungen sind via Email und postalisch möglich.
3. Überregionales Treffen freireligiöser und unitarischer Gemeinden im deutschsprachigen Raum
in der Frei-religiösen Gemeinde Offenbach
Liebe Freunde unitarischer und freier Religion,
wir laden Euch/Sie/Dich ganz herzlich ein, von Freitag, dem 20.05., bis Sonntag, dem 22.05.2016, zum „Dritten Überregionalen Treffen freireligiöser und unitarischer Gemeinden im deutschsprachigen Raum“ in die Frei-religiöse Gemeinde nach Offenbach zu kommen!
Unter dem Thema „Gemeinsam in die Zukunft blicken“ werden verschiedene Möglichkeiten zum Austausch zwischen Personen des Gemeindelebens, zwischen Jung und Alt sowie zum Kennenlernen angeboten. Geplant ist mit Feierstunden, Arbeitskreisen und Besinnungszeit ein vielfältiges Programm für die Mitglieder der Religionsgemeinden und Weltanschauungsgemeinschaften zu gestalten – auch die freireligiöse und die unitarische Jugend werden daran ihren Anteil haben.
Dringend suchen wir noch Personen, die sich Freitag zur Eröffnungsfeierstunde oder Sonntag zur Abschlussfeierstunde mit Gastbeiträgen einbringen wollen. Bei Interesse wenden Sie sich an die unten angegebenen Kontaktdaten.
Das Anmeldeformular, Programm und eine Liste der Hotels in Umgebung der Gemeinde sind ab Mittwoch, dem 02.03.2016 unter www.freireligioese-offenbach.de (Rubrik „Veranstaltungen“) abrufbar. Die Anmeldung ist bis einschließlich Freitag, dem 15.04.2016, möglich. Die Anmeldungen sind via Email und postalisch möglich.
Wir
bitten die jeweiligen Gemeinden und Gemeinschaften, die Einladung und
Anmeldeformulare an ihre Mitglieder weiterzureichen und zu informieren!
E-Mail: info@freireligioese-offenbach.de
Postadresse: Frei-religiöse Gemeinde Offenbach
Schillerplatz 1, 63067 Offenbach am Main
Telefon: 069 / 800 806 0, Gemeindeamt
Die Teilnehmerzahl ist auf max. 70 Personen begrenzt.
Die Kosten belaufen sich auf max. 60 € (Genauere Angaben folgen zu Beginn der Anmeldefrist).
Für Jugendliche sind Unterkunft und Verpflegung für das Wochenende kosten-los. Einzig Schlafsack, Isomatte und Schlafzeug werden für die Übernachtung in der Gemeinde benötigt.
Postadresse: Frei-religiöse Gemeinde Offenbach
Schillerplatz 1, 63067 Offenbach am Main
Telefon: 069 / 800 806 0, Gemeindeamt
Die Teilnehmerzahl ist auf max. 70 Personen begrenzt.
Die Kosten belaufen sich auf max. 60 € (Genauere Angaben folgen zu Beginn der Anmeldefrist).
Für Jugendliche sind Unterkunft und Verpflegung für das Wochenende kosten-los. Einzig Schlafsack, Isomatte und Schlafzeug werden für die Übernachtung in der Gemeinde benötigt.
Mit vielen Grüßen
Das Orga-Team
Das Orga-Team
P R O G R A M M :
Die
Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen, der Wille zum Austausch von
persönlichen Glaubens- und Weltanschauungsvorstellungen und das
Zusammensein im Gefühl, nie die absolute Wahrheit für sich zu finden
und zu beanspruchen, lässt uns zu einem weiteren überregionalen Treffen
zusammenkommen.
Mit
Toleranz und Neugier, die eng miteinander verwoben sind, wird dieses
Wochenende zum Kennenlernen, Nachdenken und Selbstgestalten die große
Thematik „Zukunft“ in den Mittelpunkt rücken. In verschiedenen
Arbeitskreisen soll dieses Thema, aber auch anderes, Zeit und Raum zum
Austausch und der gemeinsamen Erfahrungen geben.
Jung
und Alt können diskutieren und einander erklären, wie sie sich ihre
Gemeinde oder Gemeinschaft vorstellen, was sie für Werte und Aufgaben
mit ihr verbinden. Und natürlich soll es auch genügend Zeit zum
gemütlichen und lockeren Beisammensein geben!
Vorläufiges Programm für das dritte überregionale Treffen 2016
Freitag, 20. Mai 2016
16.00 Uhr: „Eintrudeln“ und informelles Kennenlernen
18:00 Uhr: Eröffnungsfeierstunde
18:00 Uhr: Eröffnungsfeierstunde
Im Anschluss: Gemeinsames Abendessen im Gemeindezentrum
Samstag, 21. Mai 2016
Morgens: „Besinnung für den Tag“:
(Anmeldung und Zeiten werden vor Ort besprochen; Angebot nur bei angemessener Nachfrage)
(Anmeldung und Zeiten werden vor Ort besprochen; Angebot nur bei angemessener Nachfrage)
„Zum Sonnenaufgang“
„Von und für den Menschen“
Spiralen-Meditation
„Von und für den Menschen“
Spiralen-Meditation
Danach:
9.30 bis 11.00 Uhr: Arbeitskreis „Gemeinsames Singen“
11.15 bis 12:45 Uhr: Arbeitskreise (siehe unten)
12.45 bis 14.15 Uhr: Mittagspause
14.15 bis 15.45 Uhr: Arbeitskreise (siehe unten)
15.45 bis 16.30 Uhr: Kaffeepause
16.30 bis 18.00 Uhr: Arbeitskreise (siehe unten)
WICHTIG: Das Angebot der Arbeitskreise, z.B. inwiefern diese parallel und/oder mehrfach angeboten werden, hängt von der Nachfrage ab. Daher ist es notwendig, bei der Anmeldung anzugeben, welche Arbeitskreise man gerne besuchen möchte.
11.15 bis 12:45 Uhr: Arbeitskreise (siehe unten)
12.45 bis 14.15 Uhr: Mittagspause
14.15 bis 15.45 Uhr: Arbeitskreise (siehe unten)
15.45 bis 16.30 Uhr: Kaffeepause
16.30 bis 18.00 Uhr: Arbeitskreise (siehe unten)
WICHTIG: Das Angebot der Arbeitskreise, z.B. inwiefern diese parallel und/oder mehrfach angeboten werden, hängt von der Nachfrage ab. Daher ist es notwendig, bei der Anmeldung anzugeben, welche Arbeitskreise man gerne besuchen möchte.
Folgende Arbeitskreise sind geplant:
Arbeitskreis 1: Freie und unitarische Religion heute
Unitarische
und freireligiöse Gemeinden und Gemeinschaften haben es sich zur
Aufgabe gemacht, dem Zeitgeist nahe zu sein, inhaltlich beweglich zu
bleiben und gleichzeitig ihre Traditionen zu wahren. Wie können wir
diese Gratwanderung schaffen? Welche (neuen) Schwerpunkte und
Denkanstöße können wir für uns finden? Was zeichnet uns auch in der
heutigen Zeit als besonders aus?
Arbeitskreis 2: Gemeinsames Singen
Gesang
und Musik war und ist für das Leben unserer Gemeinden und
Gemeinschaften Bestandteil der Besinnungen, Feiern und anderen
festlichen Anlässen. Gemeinsam wollen wir auch beim ÜRT singen und
Altem wie auch Neuem unsere Stimme und Gehör schenken.
(Kreativ-)Arbeitskreis 3: Besinnung und Spiritualität in Berührung mit der Natur
Unsere
Religionsgemeinden und Gemeinschaften sind seit jeher in ihren
Vorstellungen und Idealen mit der Natur innig verbunden. In diesem
Arbeitskreis soll mit Bildern der Schönheit unseres Planeten gearbeitet
werden. Es soll darüber gesprochen werden, welchen Stellenwert die
Natur für uns hat und es soll in einer kleinen Schreibwerkstatt zu
Papier gebracht werden, was so mancher Anblick der Naturphänomene für
uns persönlich bedeutet.
Arbeitskreis 4: Zusammenkommen der Generationen
Die
Jugendlichen unserer Gemeinden und Gemeinschaften sind das Fundament
unserer Zukunft. Deswegen laden auch sie uns ein, an einem Arbeitskreis
zum Diskutieren und gemeinsamen Arbeiten teilzunehmen. Ein
konstruktiver und kreativer Austausch zwischen Jung und Alt, zwischen
Tradition und Moderne, ist für uns unumgänglich und Grundlage unseres
Weiterbestehens.
Arbeitskreis 5: Bewegungswerkstatt
Alles
ist in Bewegung, alles fließt: „Panta Rhei“ (Heraklit). Neben unseren
Arbeitskreisen, die vor allem unseren Geist benötigen, soll auch Körper
und Geist zugleich aktiviert werden, wenn uns Marie-Anne Augustin in
die Welt der Bewegung und Sinneswahrnehmungen begleitet. Wir wollen das
Gespür für uns
und die Dinge, die uns umgeben, in unterschiedlichste Richtungen, individuell WEGweisend, in diesem Arbeitskreis in den Fokus stellen.
und die Dinge, die uns umgeben, in unterschiedlichste Richtungen, individuell WEGweisend, in diesem Arbeitskreis in den Fokus stellen.
Kleingruppen-Seelsorge (Small Group Ministry)
Mit
zwei Schwerpunkten soll auch zu diesem ÜRT die Kleingruppen-Seelsorge
angeboten werden. „Was bedeutet mir meine Gemeinde?“ und „Meine Fragen
an das Leben“ bilden die beiden Themenbereiche, um die es in
angeleiteten und vertraulichen Gesprächen in kleinen Gruppen gehen
soll. Folgend noch einmal die Erklärungen der „Small Group Ministry“
vom letzten ÜRT:
„Dieses Format stellt eine neuere, aber sehr wichtige Entwicklung innerhalb der Freien Religion dar. Man trifft sich in kleinen Gruppen (etwa 4-8 Personen), um sich unter Anleitung und in vertrauensvoller Atmosphäre über die Bedeutung von – und den Umgang mit – existenziellen Fragen im eigenen Leben auszutauschen. Dabei steht das Sich-Anvertrauen und Teilen von wichtigen Themen im Vordergrund, Diskussionen finden dagegen nicht statt. Auch spielerische oder kleinere rituelle Elemente sowie kurze Lesungen von Texten können Teil des Small Group Ministry sein. In diesem Arbeitskreis soll das Format durch aktive Teilnahme selbst erfahren werden können.“
Im Anschluss: Gemeinsames Abendessen in der Frei-religiösen Gemeinde Offenbach
Sonntag, 22. Mai 2016
11:00 Uhr: Feierstunde zum Abschluss
Im Anschluss: Kleiner Imbiss
Ca. 13:00 Uhr: Abschlussrunde
Organisatorisches:
Die ausgefüllten Anmeldungen senden Sie/Du an:
info@freireligioese-offenbach.de
oder an die unten stehende Adresse.
Beitrag:
Der Kostenbeitrag für das Treffen beträgt:
60.- Euro (Teilnahme Freitag bis Sonntag),
45.- Euro (Teilnahme Samstag und Sonntag),
oder 35.- Euro (Teilnahme nur am Samstag)
Weitere
Angaben sind auf dem Anmeldeformular zu finden. Für Teilnehmer bis 27
Jahre ist das ÜRT kostenfrei und in besonderen Fällen ist eine
Ermäßigung bis zu 100 % möglich. Dies ist mit dem Büro der
frei-religiösen Gemeinde Offenbach abzuklären.
Kinderbetreuung:
Sollte
Bedarf an Kinderbetreuung entstehen, bemühen wir uns diesem
nachzukommen. In Absprache mit unserer Kindertagesstätte kann eine
Betreuung in unseren KiTa-Räumen angeboten werden. Bei Interesse bitten
wir frühzeitig um Anfrage und Anmeldung.
Adresse:
Frei-religiöse Gemeinde Offenbach, K.d.ö.R.
Schillerplatz 1, 63067 Offenbach am Main
Grundrecht auf Freiheit des Glaubens, des Gewissens
und Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses ist
unteilbar
Die Freireligiöse Landesgemeinde
Pfalz lehnt die religionsbezogenen Forderungen der Alternative für
Deutschland, wie auf ihrem Parteitag vom 30. April/1. Mai 2016
beschlossen, als grundgesetzwidrig ab.
Als
nichtchristliche, auf humanistischer Basis beruhende Religions- und
Weltanschauungsgemeinschaft betrachten wir die Forderung nach
Einschränkung der Ausübung von Religionen, wenn diese dazu noch auf die
Einschränkung einer bestimmten Religion bezogen wird, als Bedrohung für
die Freiheit des Glaubens und des Gewissens überhaupt. Grundrechte
können nicht geteilt werden. Was für die eine Religion und
Weltanschauung gilt, das hat für jede Glaubensrichtung zu gelten. Denn
die Freiheit des Einzelnen beruht auf der Freiheit aller anderen, wie
schon Kant vor über 200 Jahren betonte. Dieses grundsätzliche Verhältnis
ist die Voraussetzung für eine Demokratie.
Die Einteilung von
Religionen und Weltanschauungen in "gute" und "böse", in "zu uns
gehörende" und "fremde" ist moralisch unhaltbar. Die Freireligiösen und
Freidenker haben in ihrer über hundertsiebzigjährigen Geschichte
derartige Ausgrenzungen und ihre Auswirkungen zur Genüge erfahren und
wehren sich daher auch dort, wo wir zunächst nicht direkt betroffen zu
sein scheinen.
Unser Grundgesetz
regelt die Möglichkeiten religiöser und weltanschaulicher Ausübungen für
alle gleichermaßen und die sich daraus ableitende Gesetzgebung in
Deutschland hat religiös und weltanschaulich neutral zu sein.
Unsere Kultur gerade in unserer Freien
Religion und im Humanismus beruht auf dem Austausch und der Diskussion
mit anderen, im Versuch des Verstehens und des Miteinanderlebens auf
Basis der Gültigkeit der Grundrechte, der Gleichberechtigung, dem Recht
auf Selbstbestimmung und der Anerkennung der Würde des Menschen. In
vielen Punkten, etwa in seinen Bestrebungen, das Recht der Frauen auf
Selbstbestimmung im Bereich des Schwangerschaftsabbruches auszuhebeln
oder der angestrebten Verschärfung des Jugendstrafrechts, verstößt das
vorgelegte Programm gegen alle diese Grundlagen eines friedlichen und
freiheitlichen Zusammenlebens.
Das
Programm trägt nicht im Geringsten dazu bei, mehr Frieden und soziale
Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft zu erreichen. Denn Freiheit ist
unteilbar.
Siegward Dittmann (Präsident)
Renate Bauer (Landessprecherin)
Mitgliederversammlung der Freien Akademie tagte und wählte das Präsidium neu
Auf der
Mitgliederversammlung 2016 der Freien Akademie e.V. wurden die
bisherigen und künftigen Aufgaben der konfessionell unabhängigen
Bildungsinstitution beraten. Die Freie Akademie wird ihre erfolgreiche
wissenschaftliche und vor allem interdisziplinär angelegte Arbeit
weiterführen und für alle Interessenten gute Angebote zu unterbreiten.
Dabei stehen die wissenschaftlichen Tagungen, die Herausgabe der
Schriftenreihe der Freien Akademie, eigene Arbeiten zur frühen
Geschichte der Freien Akademie und eine gute Öffentlichkeitsarbeit im
Vordergrund.
Wichtige Überlegungen zur weiteren Finanzierung der Arbeit der Freien Akademie wurden ebenfalls offen erörtert.
Präsidium (v.l.n.r.): Winfried Zöllner, Martin Scheele, Christian Michelsen, Tina Bär, Volker Mueller und Dieter Fauth
Dabei wurden Weichen für einen nachhaltigen Einsatz unserer vorhandenen Ressourcen gestellt.
Das Präsidium wurde
planmäßig gewählt: Als Präsident der Freien Akademie wurde Dr. Volker
Mueller (Falkensee) wiedergewählt. Weitere Präsidiumsmitglieder wurden
als Vizepräsidenten Dr. Dieter Fauth (Würzburg) und Dr. Martin Scheele
(Brieselang), als Schatzmeisterin Tina Bär (Berlin) und als weitere
Präsidiumsmitglieder Winfried Zöllner (Berlin) und Christian Michelsen
(Falkensee).
Volker Mueller
Programm und Anmeldung
Die
EME Regionalkonferenz (Europe and Middle East/Europa und Mittlerer
Osten) der IARF (International Association of Religious Freedom) findet
in diesem Jahr 2016 vom 22. bis 25. August in Tetovo, Republik Mazedonien,
statt. Gastgeber sind der Bektashi-Orden in Zusammenarbeit mit dem
European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR). Die
Regionalkonferenz wird vier-jährlich abgehalten und beschäftigt sich
diesmal mit dem Thema:
Religion und Konfliktprävention
Das Programm und die Anmeldemöglichkeit finden Sie hier:
https://iarf.net/eme-regional-conference-2016-programme-and-registration
Oder Sie senden das ausgefüllte Formular an luke@iarf.net.
Achtung: Teilnehmer aus Deutschland können sich um Kostenzuschüsse bewerben bei der DMi, der deutschen Regionalgruppe der IARF.
Kontakt: Pascal Schilling, p.schilling@freireligioese-offenbach.de
oder Wolfgang Jantz wolfgang.jantz@unitarier.de
Wolfgang Jantz, Unitarier, Annelies Trenning,
IARF, Fatime Sulejmani, Bektashi, und Wytske Dijstra, IARF, auf dem
Unitariertag 2015
Annelies Trenning und Wytske Dijstra stellen das Buch „A Light of Guidance“ von Arben Sulejmani vor
Neben Besuchern aus vielen Ländern Europas
durfte der Unitariertag 2015 auch eine Vertreterin des Bektashi-Ordens,
Fatime Sulejmani, begrüßen (ganz rechts)
Brücke
der Religionen: Fatime Sulejmani macht aufmerksam auf die Bektashi und
ihre Lebenssituation zwischen Islam und Christentum (Unitariertag 2015
in Worms). Kontakt: fatimesulejmani@hotmail.de, Kaiserwall 9, 45657 Recklinghausen
Der Bektashi-Orden in Mazedonien
An
der Schnittstelle von Orient und Okzident, aus der Begegnung von
Christentum und Islam, hat sich auf dem Balkan eine eigene Lebens-,
Kultur- und Religionsvorstellung entwickelt: Der Bektashi-Orden. Die
Bektashi verstehen sich eher als Glaubensrichtung und formieren sich
erst nach und nach als feste Konfession, die von mönchsähnlich lebenden
Derwischen geleitet wird. Sie lehren einen toleranten Islam und
widersetzen sich der Vereinnahmung durch eine große Konfession.
Erst seit Kurzem sind die Bektashi Mitglied beim IARF. Wytske
Dijstra, die Vorsitzende der IARF Regional Gruppe Europa und mittlerer
Osten, und Annelies Trenning vom Niederländischen Chapter haben unsere
neuen Freunde in Mazedonien besucht.
Das ECCHR
Das
European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) ist eine
gemeinnützige und unabhängige Menschenrechtsorganisation mit Sitz in
Berlin. Sie wurde 2007 von einer kleinen Gruppe renommierter
Menschenrechtsanwälte gegründet, um die Menschenrechte, die in der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie anderen
Menschenrechtsdeklarationen und nationalen Verfassungen garantiert
werden, mit juristischen Mitteln zu schützen und durchzusetzen. Dabei
fühlen wir uns dem kreativen und effektiven Gebrauch des Rechts als
Motor für gesellschaftliche und soziale Veränderungen verpflichtet. Das
ECCHR will Menschenrechtsanwälte und Menschenrechtsaktivisten weltweit
besser vernetzen, um ihr Wissen und ihre Erfahrung im Kampf um
Menschenrechte auszutauschen und gemeinsam Strategien über die Grenzen
hinweg zu entwickeln.
http://www.ecchr.eu/de/home.html
Erklärung des Bündnisses für Selbstbestimmung bis zum Lebensende
Der neue § 217: Unverhältnismäßig – Schlecht begründet – Unnötig!
Die acht im „Bündnis für
Selbstbestimmung bis zum Lebensende“ vertretenen humanistischen
Organisationen Deutschlands sind besorgt über die Folgen des im Dezember
2015 in Kraft getretenen Strafgesetzes zur geschäftsmäßigen Förderung
der Selbsttötung. Sie lehnen dieses Gesetz[1] nach wie vor als schlecht begründet und unverhältnismäßig strikt ab.
Suizidbeihilfe nur noch in Einzelfällen erlaubt
Auch
mit dem neuen Paragraphen 217 StGB bleibt die Selbsttötung an sich
straffrei. Bislang galt im deutschen Recht der Grundsatz, wonach die
Beihilfe zu einer straffreien Tat ebenfalls straffrei ist.
Diesen sinnvollen
Grundsatz hat der Gesetzgeber in rechtswidriger Weise missachtet: Die
Straffreiheit der Beihilfe zum Freitod gilt nur noch für Einzelfälle. So
darf nun bei einem selbstbestimmten Freitod nur noch straffrei helfen,
wer mit dem Sterbewilligen verwandt oder eng befreundet ist, unabhängig
von seinen Qualifikationen und Gründen für eine derartige Hilfe.
Angehörige
und Freunde sind auch von Strafe ausgenommen, wenn sie den
Schwerstkranken zum Freitod in die Schweiz begleiten. Der teure Weg in
die Schweiz, der zudem beizeiten -„vor der Zeit“ - anzutreten ist, steht
jedoch nur Wenigen offen.
Es
ist davon auszugehen, dass diese Straffreiheit nicht gilt für
Gesprächsangebote durch Organisationen oder Ärzte zu Suizidgedanken oder
-vorhaben, wenn diese bestärkt bzw. der Wunsch nach Hilfe zur
Selbsttötung dabei gefördert wird.
Erhebliche Verunsicherung durch das neue Gesetz
Unser
„Bündnis für Selbstbestimmung bis zum Lebensende“ sieht seine
Befürchtung bestätigt, dass die Aufnahme des Straftatbestandes
„Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung“ in das Strafgesetzbuch bei
Patienten und Ärzten zu erheblichen Verunsicherungen geführt hat. Denn
„geschäftsmäßig“ handelt bereits, wer etwas wiederholt und organisiert
tut, auch wenn kein finanzielles Interesse vorliegt.
Ein
offenes Gespräch mit Suizidwilligen ist unter diesen Umständen kaum
möglich. Dies gilt für Ärzte ebenso wie für Hilfskräfte, die z.B. auf
Palliativ- oder Hospiz-Stationen mit Suizidwünschen konfrontiert werden.
Und: Machen sich Kliniken, Hospize oder Heime strafbar, die
Sterbefasten dulden oder ermöglichen?
Unklar
ist ebenfalls, wie weit palliativ tätigen Ärzten eine Förderung der
Selbsttötung unterstellt werden kann, wenn sie ihren Schmerzpatienten,
z.B. über das Wochenende, ausreichende Mengen an Schmerzmitteln
überlassen, mit denen bei entsprechender Dosierung auch eine
Selbsttötung möglich wäre.
Vertreter
von in der Schweiz auch für Ausländer tätigen
Sterbehilfe-Organisationen haben jüngst öffentlich erklärt, dass sie
„keinen Fuß auf deutsches Gebiet mehr setzen werden“. Sie fürchten, dass
ihre in Deutschland gegebenen Informationen über ihre Hilfe in der
Schweiz als Werbung gedeutet und als „geschäftsmäßige Förderung der
Selbsttötung“ strafrechtlich verfolgt werden könnten.
Der Gang zum Verfassungsgericht ist nötig
Es
ist nicht abzuschätzen, wie weit die Rechtsprechung im konkreten Fall
dem Wortlaut des Gesetzes oder den in der Gesetzesbegründung dargelegten
Zwecken folgen wird. Die dadurch für alle Beteiligten geschaffene
Rechtsunsicherheit ist mit dem verfassungsmäßigen Bestimmtheitsgebot
unvereinbar. Ein Urteil, das von der überwiegenden Mehrheit der
deutschen Strafrechtswissenschaftler/-innen geteilt wird. Das hat auch
der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages unterstrichen.
Inzwischen
hat Sterbehilfe Deutschland Klage beim Bundesverfassungsgericht
eingereicht. Weitere Klagen durch renommierte Strafrechtsprofessoren und
Ärzte sind angekündigt.
Das
Bündnis unterstützt die von verschiedenen Organisationen und
Einzelpersonen eingereichten oder vorgesehenen Verfassungsbeschwerden
gegen den § 217 des StGB beim Bundesverfassungsgericht.
Die
dem Bündnis angehörenden Organisationen werden sich in ihrer Tätigkeit
vorerst an das Gesetz halten. Sie werden aber in ihrer
Beratungstätigkeit nicht darauf verzichten, neben den in Deutschland
legal verfügbaren Optionen für ein selbstbestimmtes Lebensende auch auf
die im Ausland bestehenden Hilfsmöglichkeiten hinzuweisen.
Das Gesetz schützt nicht, sondern es knebelt
Die
Sorge, Menschen könnten durch „Manipulation und Beeinflussung“ zu einem
Suizid gedrängt werden, nehmen wir ernst. Die Antwort des Gesetzgebers,
ein Verbot jeglicher geschäftsmäßiger, also wiederholt angebotener
Hilfe für Sterbewillige, schützt jedoch nicht vor einer möglichen
Bedrängung durch Nahestehende. Darüber hinaus beraubt es den ernsthaft
zur Leidensverkürzung durch Freitod entschlossenen Menschen nahezu jeder
professioneller Hilfe. Damit werden Ängste vor dem Sterbeprozess nicht
abgebaut, sondern im Gegenteil werden unkontrollierbare, verzweifelte,
Dritte gefährdende Freitodversuche noch zunehmen.
Dieses
Gesetz basiert auf einer in der christlichen Tradition verankerten,
längst überholten Verurteilung der Selbsttötung und dient v. a. der
Durchsetzung kirchlicher Sozialethik. Aber es trägt dem Bedürfnis und
dem Recht der Bevölkerung unseres Landes auf ein selbstbestimmtes
Sterben nicht Rechnung.
Das strafrechtliche Verbot organisierter Suizidbeihilfe ist daher aufzuheben!
Berlin, im April 2016
Das
„Bündnis für Selbstbestimmung bis zum Lebensende“ wurde 2014 gegründet.
Es besteht aus: Bund für Geistesfreiheit (bfg) Bayern, Dachverband
Freier Weltanschauungsgemeinschaften e. V. (DFW), Deutsche Gesellschaft
für Humanes Sterben e. V. (DGHS), Giordano-Bruno-Stiftung (gbs),
Humanistische Union (HU), Humanistischer Verband Deutschlands (HVD),
Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten e. V. (IBKA),
Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO).
[1] Im
Wortlaut des Suizidbeihilfegesetz § 217 StGB heißt es: „(1)Wer in der
Absicht, die Selbsttötung eines anderen zu fördern, diesem hierzu
geschäftsmäßig die Gelegenheit gewährt, verschafft oder vermittelt, wird
mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Als Teilnehmer bleibt straffrei, wer selbst nicht geschäftsmäßig
handelt und entweder Angehöriger des in Absatz 1 genannten anderen ist
oder diesem nahesteht.“
"Wach auf Europa!"
Unterzeichne die Online-Petition der EHF, um die Demokratie in Ungarn zu schützen!
Übersetzung des Statements (siehe Video rechts) von Pierre-Arnaud Perrouty (Europäische Humanistische Föderation, EHF):
Wake up Europe!
Das
Ziel dieser Petition ist es, europäische Werte zu schützen. Seit 2010
und der Machtübernahme hat die ungarische Regierung unter Victor Orban
beständig die europäischen Werte verletzt, indem sie Gesetze
veränderten, die Verfassung veränderten, eine Reihe von Entscheidungen
im Gegensatz zu den Werten der Demokratie, der Menschenrechte trafen.
Dadurch
veränderte er die Gesellschaft in Ungarn umfassend und verschob die
Macht und damit die Kontrolle in der Verwaltung und hat damit praktisch
den Staat für seine Zwecke beschlagnahmt. So bitten
wir darum, dass wir zur europäischen Kommission sagen: Nutzt die
europäischen Verträge. In diesen Verträgen, die unterschrieben sind von
allen Mitgliedsstaaten, werden Mechanismen zum Schutz der
Rechtsstaatlichkeit in Europa zur Verfügung gestellt. Bis jetzt wurden
diese Möglichkeiten nie genutzt. Daher bitten
wir darum, der Europäischen Kommission zu sagen: Macht grundsätzlich
eure Arbeit, schützt die Demokratie in Europa, schützt die europäischen
Werte, achtet auf das, was in Europa geschieht, stellt sicher, dass ihr
eine Untersuchung durchführt über die Situation in Ungarn, genau wie ihr
es in Polen gemacht habt. Die Kommission begann eine Überprüfung von
Polen im Januar 2016 und wir wollen genau das Gleiche für Ungarn haben.
Zwischentext: Vielen Dank fürs Zuhören, bitte unterzeichnet unsere Petition!
P.-A.:
Humanisten haben diese Petition ins Leben gerufen, weil sie, wir,
denken, dass Europa mehr als nur ein Markt ist. Europa steht für Werte,
und was zur Zeit in Ungarn geschieht, läuft genau diesen Werten zuwider.
Diese Petition, von Humanisten begonnen, wird von einer viel breiteren
Bewegung als den Humanisten getragen, von vielen Zivilorganisationen
unterstützt und von vielen Menschen, die europäische Werte schützen
wollen.
Wir
haben Unterstützung auch in Ungarn, viele Menschen senden uns E-Mails
mit dem Inhalt: Danke, endlich kümmert sich jemand um die Situation in
Ungarn! Aber es ist dort auch schwierig für manche traditionellere
Zivilorganisationen. Sie sagen uns, dass sie mit uns übereinstimmen,
aber uns nicht öffentlich unterstützen können, denn in Orbans Ungarn
herrscht eine Atmosphäre der Angst. Seine Regierung brachte es fertig,
Angst zu verbreiten. Auch das ist sehr gefährlich und schadet der
Demokratie in Europa sehr.
Zwischentext: Heute in Ungarn und morgen in ganz Europa? Teilt unsere Seite mit euren Freunden!
P.-A.:
Wir erhalten Unterstützung für diese Petition von Mitgliedern des
Europäischen Parlamentes aus unterschiedlichen Ländern, sehr viel
Unterstützung, aber weniger von der Hauptgruppe, der EPP, der
Europäischen Volkspartei, denn das ist Orbans Partei und auch der Grund,
warum die Untersuchung, die gegen Polen eingeleitet wurde, nicht gegen
Ungarn vorbereitet wird. Denn die EPP schützt Herrn Orban, und das ist
wirklich eine Schande, dass so etwas passiert. Der Schutz der
Grundrechte kann nicht allein vom politischen Willen weniger abhängen.
Natürlich wollen wir nicht, dass Ungarn die Europäische Union verlässt.
Wir wollen nicht Druck auf die Menschen dort machen, wir wollen Druck
auf die ungarische Regierung von Herrn Orban machen, denn sie bricht die
europäischen Werte. Ungarn soll bei uns bleiben, aber Europa muss
erkennen, dass seine Werte in Ungarn wirklich, wirklich in Gefahr sind,
so wie auch heute schon in Polen und morgen vielleicht in weiteren
Ländern. Wenn Europa viel Kraft, Geld und
Aufmerksamkeit auf die Krise in Griechenland richten kann, ebenso auf
die Krise der geflüchteten Menschen, dann muss Europa sich auch um das
kümmern, was in den eigenen Mitgliedsstaaten geschieht und sich mit
lauter Stimme zum Schutz der Grundrechte einbringen.
Zwischentext: Vielen Dank für eure Unterstützung. Unterzeichnet bitte unsere Petition!
Die
Online-Plattform, auf der die 1.000.000 Unterzeichnungen, die nötig
sind, um die Petition einzureichen, gesammelt werden, ist bis November
2016 zugänglich.
Weitere Informationen:
www.act4democracy.eu
info@actfordemocracy.eu
www.facebook.com/WakeUpEuropeInitiative/
twitter.com/Act4Democracy
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